Staub im Gesicht, den Geruch des Flusses und den Duft von Meer in der Nase – eine einzigartige Mischung.

FAR Gravel 2022 🇮🇹
Live a fantastic adventure in an unexpected territory.
Ride and have fun.

FAR Gravel – ich war 2022 dabei, endlich!

Schon seitdem ich in Italien regelmäßig “verkehre”, wusste ich von dieser Veranstaltung. Aufmerksam geworden das erste Mal durch einen Flyer beim Rando Imperator. Und immer wieder stolperte ich über dieses Event. Entweder in der PR bei Miss Grape, oder irgendwie im Norden von Italien. Und dieses Jahr bin ich dann selbst den FAR Gravel gefahren.

Es war ein trüber Samstag morgen in der Region Ferrara. Harter Wind und es regnete wie aus Eimern. Schon die Anfahrt von Melara nach Argenta erwies sich als kleine Herausforderung. Angekommen in Argenta zeigt sich Italien noch von einer sehr feuchten und unangenehmen Seite. Der geplante Start verzögerte sich und wurde von 10 Uhr auf die Mittagszeit verschoben. Der Regenradar meldete ab ca. 13 Uhr gutes Wetter. Und so kam es dann auch. Ich war natürlich wieder spontan am Start, keine Anmeldung im Vorfeld, keine Startnummer. Auf Nachfrage beim Veranstalter sich noch nachträglich anzumelden eine für mich mittlerweile typisch italienische Antwort – “no problema. Prego!” Unter anderem wegen dieser unkomplizierten und freundlichen Welt und der lieben Menschen dort mag ich Italien so sehr.

So denn, angemeldet, Startnummer montiert, GPX-Kurs geladen und schon stand ich am Start. 3 Strecken stehen dort zur Verfügung, 57 KM, 100 KM und 140 KM. Wetterbedingt wurden die 140 gekürzt. Ich selbst wollte heute nur die 57er-Strecke fahren. Ich war noch ein bisschen müde von den vielen Kilometern der letzten Tage. Und mein Tretlager von meinem Exploro quälte sich schon seit ein paar Tagen. So wollte ich hier heute nichts riskieren und etwas kleines fahren, jedoch den Spirit der Veranstaltung spüren.

Die Routen

Fluss und Meer, Wind im Delta

Pünktlich 14 Uhr gehen wir auf den Kurs. Anfangs in einer geschlossenen Gruppe, die sich aber ziemlich rasch auflöste sobald Argenta verlassen wurde. Der Kurs selbst ist flach und schnell. Viel Schotteranteil und führt durch den Regionalpark des Po-Deltas. Höhenmeter sind hier nicht das Problem. Der schneidige Wind macht dir hier ein wenig zu schaffen. Ansonsten keine große technische Herausforderung, somit auch für Gravel-Newbies geeignet. Landschaftlich ein Traum, wie alles in Italien. So empfinde ich das, vielleicht ein wenig subjektiv. Das Gelände wechselte zwischen Schotterstrecken und anderen grasbewachsenen Abschnitten, ein paar Asphaltabschnitten mit der typisch, italienischen Buckelstruktur 🙂 Immer den Geruch des Flusses in der Nase, aber auch den Duft von Meer, der vom starken Wind in Richtung Delta geweht wird. Eine einzigartige Mischung.

Die ganze Kiste hatte ich dann ziemlich schnell durch gezogen, daher gibt es auch nicht viele Fotos. Ich hatte nur einen kurzen Stop, und den zwangsweise. Direkt in einem schnellen Schotterstück flog mir irgendetwas – ich kann es nicht sagen was es war – direkt unter den Brillenbügel und stach mich 3 x zwischen die Augen. Ohne mir groß Gedanken zu machen, fuhr ich in meinem Tempo weiter. Das ich dann am nächsten Tag wegen dieser Sache in das Hospital in Ferrara musste, war mir hier nicht wirklich klar. Das zeigte sich auch erst am nächsten Morgen. Mein Gesicht aufgeschwollen und ziemlich unschön. Rand-Geschichte. Auch abgeschlossen. Alles wieder gut.

Nach 2 Stunden und 22 Minuten bin ich schon wieder im Ziel. Hier noch ziemlich einsam, aber sofort wieder in netter Gesellschaft. Es fällt mir leicht hier in Italien, neue Bekannte und Freunde zu finden. Das weiß nun auch sicher, seit meiner Reise, die ich im Dezember 2021 begann. Italien wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit meine neue Base. A presto!

Link zur Veranstaltung: www.fargravel.it