Audax 2ook Bohol/PHL 🇵🇭 super heiß, windig und ziemlich schnell (GER/ENG)

Mein zweites offizielles Brevet auf den Philippinen – 200 Kilometer entlang der Küste von Bohol. Diese Insel ist tatsächlich ein schöner Platz zum Radfahren. Die Straßen sind ordentlich (was im Vergleich zu Cebu als traumhaft zu bezeichnen ist), und das Wetter war hervorragend, auch wenn Temperaturen bis zu 40 Grad keine Seltenheit sind. Der Wind kann jedoch ziemlich fies sein. Da hilft nur eins – den Kopf senken und treten.

Ich bin immer wieder positiv überrascht, wie groß die Radsport-Community hier auf den Philippinen ist. Am Startpunkt Modala Beach Resort versammelten sich etwa 200 Teilnehmer in aller Frühe, um gemeinsam über 200, 300 und 400 Kilometer zu starten. Das sind Zahlen, die man auch von europäischen Brevets kennt. Allerdings ist vielen Menschen in Europa nicht bekannt, wie stark die Radsport-Community hier wächst und wie viele Menschen vom Langstreckenradfahren begeistert sind. Das war für mich vor meinen Besuchen hier tatsächlich nicht auf dem Radar. Natürlich sind mir bei Paris-Brest-Paris auch Teilnehmer aus den Philippinen begegnet, einzelne Fahrer. Dass die Zahl der Langstrecken-Enthusiasten hier jedoch so groß ist, hätte ich nicht erwartet. Auch das Niveau ist relativ hoch; Filipinos sind unglaublich starke Kletterer, schnelle Fahrer und sehr motiviert für die Langstrecke. Es herrscht eine gewisse Rennatmosphäre bei den Kontrollpunkten. Die Zeiten spielen eine große Rolle, auch wenn Platzierungen bei Brevets keine offizielle Bedeutung haben.

🇬🇧 My second official brevet in the Philippines - 200 kilometres along the coast of Bohol. This island is actually a beautiful place to cycle. The roads are decent (which is a dream compared to Cebu), and the weather was excellent, even though temperatures of up to 40 degrees are not uncommon. However, the wind can be pretty nasty. There's only one thing to do - put your head down and push.

I'm always pleasantly surprised at how big the cycling community is here in the Philippines. Around 200 participants gathered at the Modala Beach Resort starting point early in the morning to set off together over 200, 300 and 400 kilometres. These are numbers that are also familiar from European brevets. However, many people in Europe are unaware of how much the cycling community is growing here and how many people are enthusiastic about long-distance cycling. This was really not on my radar before my visits here. Of course, I also met participants from the Philippines at Paris-Brest-Paris, individual riders. However, I didn't expect the number of long-distance enthusiasts here to be so large. The standard is also relatively high; Filipinos are incredibly strong climbers, fast riders and very motivated for the long distance. There is a certain racing atmosphere at the checkpoints. Times play a big role, even though placings at brevets have no official significance.

Wir starteten exakt um 6:00 Uhr, als die Hitze noch erträglich war. Mein Plan war, das Ding so schnell wie möglich zu fahren, um der aufkommenden Hitze am Nachmittag zu entkommen. Dem Trubel beim Start zu entgehen, gab ich von Anfang an Gas, um mich von den großen Gruppen fernzuhalten. Bis etwa Kilometer 45 gelang mir das, dann wurde ich von der Führungsgruppe geschluckt. Ich schloss mich ihr an, mit dem Plan, die nächsten 55 Kilometer etwas Kraft zu sparen. Leider verpasste ich den Anschluss zur Gruppe direkt am Checkpoint 1. Es war offensichtlich, dass dieses Brevet einen starken Renncharakter hatte. Innerhalb weniger Minuten stempelten alle Fahrer der Gruppe ab und setzten die Fahrt fort, ohne sich aufzuhalten. Während ich noch gemütlich meine Flaschen auffüllte, sah ich den letzten Fahrer der Gruppe bereits weiterfahren und verlor den Anschluss. Also fuhr ich alleine weiter, kein Problem. Der Küstenabschnitt war auch alleine wunderschön, wenn auch sehr kräftezehrend, so alleine im Wind. Aber so konnte ich mir die Zeit nehmen, ein paar Fotos zu machen und auch die Umgebung zu genießen.

🇬🇧 We started at exactly 6.00 am, when the heat was still bearable. My plan was to ride the thing as fast as possible to escape the heat in the afternoon. To avoid the hustle and bustle at the start, I accelerated from the beginning to keep away from the large groups. I managed to do this until around kilometre 45, when I was swallowed up by the leading group. I joined them with the plan to save some energy over the next 55 kilometres. Unfortunately, I missed the connection to the group right at checkpoint 1. It was obvious that this brevet had a strong racing character. Within a few minutes, all the riders in the group clocked off and continued on without stopping. While I was still comfortably topping up my bottles, I saw the last rider in the group moving on and lost the connection. So I continued alone, no problem. The coastal section was also beautiful on my own, even if it was very exhausting alone in the wind. But I was able to take the time to take a few photos and enjoy the surroundings.

Da ich allein unterwegs war, vermied ich dieses Mal lange Standzeiten an den Kontrollpunkten. Am zweiten Kontrollpunkt ließ ich mir den Stempel geben und machte mich sofort auf den Rückweg. Nur ein kurzer Halt bei 7Eleven – immer wieder der Retter in der Not hier. Egal zu welcher Uhrzeit du hier fährst, Verpflegung mitnehmen macht keinen Sinn, überall kannst du Obst kaufen oder einen Mc Donalds oder 7Eleven finden. Besonders wichtig ist es, deine Flaschen zu füllen, da du aufgrund der Hitze viel Flüssigkeit verlieren wirst.

Mit gelegentlichem Rückenwind ging es also weitere 100 Kilometer die gleiche Strecke zurück, kein Loop. Ich bin immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich eine Strecke aus der anderen Richtung aussehen kann. Ich genoss die Zeit alleine, konnte aber die Anfangsgeschwindigkeit nicht mehr halten. Es war einfach zu heiß und zu windig, und ohne den Anschluss an eine Gruppe kostete es mich als Mitteleuropäer sehr viel Kraft bei den hohen Temperaturen. Regen wäre mir lieber gewesen. 🙂

🇬🇧 As I was travelling alone, I avoided long stops at the checkpoints this time. I got my stamp at the second checkpoint and immediately set off on my way back. Just a quick stop at 7Eleven - always the saviour in times of need here. No matter what time of day you ride here, there is no point in taking food with you, you can buy fruit everywhere or find a McDonald's or 7Eleven. It is particularly important to fill your bottles as you will lose a lot of fluid due to the heat.

So, with the occasional tailwind, it was another 100 kilometres back the same way, no loop. I'm always fascinated by how different a route can look from the other direction. I enjoyed the time alone, but couldn't keep up the initial speed. It was simply too hot and too windy, and as a Central European, not being able to join a group cost me a lot of energy in the high temperatures. I would have preferred rain. :-)

Am dritten Kontrollpunkt traf ich Wendel, einen Radkollegen aus Cebu City. Wir verbrachten etwa eine halbe Stunde dort, alles ganz entspannt. Wir starteten mit einer Gruppe junger und sehr motivierter Fahrer. Ich versuchte, mich dieses Mal so weit wie möglich in der Gruppe zu verstecken und ließ mich einfach treiben. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel machte die Gruppe eine kurze Pause, ich nutzte die Gelegenheit zum Kauf von Eiscreme und Eiswürfeln, um meine Überhitzung zu mildern. Ich denke, ich war an diesem Tag sehr überhitzt. Die letzten 20 Kilometer fuhr ich alleine und erreichte das Ziel exakt um 13:29 Uhr nach einer Bruttofahrzeit von 7:29 Stunden. Die reine Fahrzeit betrug 6:30 Stunden, genau wie geplant. Ich wollte nicht mehr als 60 Minuten für meine Pausen und die Kontrollpunkte benötigen. Ziel erreicht – Plan erfüllt 🙂

Vielen Dank an den Organisator rund um Carmela von Audax.ph für den wunderschönen Kurs.

🇬🇧 At the third checkpoint I met Wendel, a fellow cyclist from Cebu City. We spent about half an hour there, all very relaxed. We started with a group of young and very motivated riders. I tried to hide in the group as much as possible this time and just let myself drift along. About 20 kilometres before the finish, the group took a short break and I took the opportunity to buy ice cream and ice cubes to alleviate my overheating. I think I was very overheated that day. I rode the last 20 kilometres alone and reached the finish at exactly 13:29 after a gross time of 7:29 hours. The pure riding time was 6:30 hours, exactly as planned. I didn't want to need more than 60 minutes for my breaks and the checkpoints. Goal achieved - plan fulfilled :-)

Many thanks to the organisers around Carmela from Audax.ph for the wonderful course.

Route & GPX via Strava