Ich glaube weiterhin an eine erfolgreiche Verkehrswende in Europa. Nach meiner Reise nach Tokyo noch viel mehr. Was können wir von Tokyo lernen?
Vorab ein paar Hardfacts
- in Tokyo leben rund 37.000.000 Menschen und ist die bevölkerungs- und wirtschaftsstärkste Metropolregion der Welt
- Japan gehört zu den führenden Autonationen
- In Tokyo werden nur 12% der Wege mit dem Auto zurückgelegt (in London und Madrid liegt dieser Wert bei je 37 Prozent, in Brüssel bei 53 und in Dallas bei 90 Prozent)
- auf 100 Bewohner kommen 22 PKW
- Japan hat pro 100.000 Personen nur 2,7 Verkehrstote
- innerhalb von zehn Jahren halbierte sich die durchschnittliche Feinstaubkonzentration
Mein Aufenthalt in Tokyo war eine faszinierende Erfahrung, mit einer Vielzahl von Eindrücken und Erlebnissen. Eine der überraschendsten Entdeckungen für mich war die bemerkenswert verkehrsarme Natur dieser riesigen Metropole, insbesondere im Vergleich zu anderen Großstädten auf der ganzen Welt.
Die Straßen von Tokyo sind oft überraschend ruhig und geordnet, selbst zu Stoßzeiten, wenn man bedenkt, dass die Stadt eine Bevölkerung von rund 37 Millionen hat. Beim ersten Spaziergang durch die belebten Viertel wie Shinjuku oder Shibuya war es erstaunlich, wie wenig Verkehr und Staus es gibt. Die Straßenbahnen und Züge, die das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs bilden, sind bemerkenswert pünktlich und effizient, was die Notwendigkeit für viele Einwohner und Besucher reduziert, ein Auto zu benutzen.
Die Gründe für die verkehrsarme Natur von Tokyo sind vielfältig. Zum einen verlassen sich die meisten Menschen auf das ausgezeichnete öffentliche Verkehrssystem der Stadt, das U-Bahnen, Züge und Busse umfasst, um sich schnell und bequem fortzubewegen. Darüber hinaus gibt es eine Kultur des Gehens und des Fahrradfahrens in Tokyo, wobei viele Einwohner kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, anstatt ein Auto zu benutzen. Die Verfügbarkeit von Fahrradverleihsystemen und die sicheren Fußgängerwege tragen ebenfalls zur Förderung dieser Gewohnheiten bei.
Die verkehrsarme Natur von Tokyo trägt zu einem angenehmen und entspannten Lebensstil in der Stadt bei und bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Sehenswürdigkeiten und Klänge der Stadt auf eine ruhige und gelassene Weise zu erleben. Es ist eine bemerkenswerte Eigenschaft einer Stadt, die bekannt ist für ihre Schnelligkeit und Geschäftigkeit und trägt zum einzigartigen Charme von Tokyo bei.
Mögliche Lösungen, bzw. was können wir daraus lernen
- das 49 Euro-Ticket ist ein sehr guter Ansatz, um den Schienenverkehr attraktiver zu machen
- den Fuß- und Radverkehr optimieren
- Car-Sharing/Bike-Sharing ausbauen
- Straßen sind nicht zum Parken gemacht!
- Teure Parkplätze und Maut
- Privatisierung und Bahnhöfe als Zentren
- Fahrscheinsystem für den öffentlichen Nahverkehr
„Wenn die Autoindustrie verstanden hat, dass die Regierung eine Sache ernst meint, kann sie darin immer wieder eine Chance erkennen.“