BRM 400 ARA Nordbayern

Oberpfalz & Fränkische Schweiz
400 km
3.800 hm

Es war eine kurzfristige und spontane Anmeldung für den 400er beim Karl – und es war eine gute Entscheidung für diesen Tag. Ich kenne den Kurs von 2015 und ich mag es sehr, am Abend zu starten, durch die Nacht zu fahren. Nach dem Ausrutscher letzte Woche wollte ich ja ursprünglich nicht fahren, ruhen. Tja – der Reiz der Versuchung war wieder einmal stärker als die Vernunft 😉
Außerdem steigt mit jeder Teilnahme dort, auch die Zahl der Menschen, die man persönlich kennt. Nicht nur in der virtuellen Welt, im realen Leben. Das gefällt mir. Und was gibt es Besseres als mit Freunden und Bekannten “ein Paar Kilometer” Rad zu fahren . . .

Martin und ich machten uns Freitag Nachmittag auf in Richtung Treuchtlingen. Bestes Wetter, gute Temperaturen, der Abend und die Nacht sollten frei bleiben von Regen. Wir starteten ab 20:00 Uhr, Martin in Startgruppe 1, ich in Startgruppe 3. Um schnell den Anschluss an die vorderen Gruppen zu finden, gab ich wie auch beim letzten Brevet, gleich richtig Gas am Anfang. Und gerade als ich dachte, nicht mehr viele, bis nach vorne, fährt Markus am Berg an mir vorbei – der eine Startgruppe hinter mir war. Und ward nicht mehr gesehen. Erst im Ziel wieder. Seine Fahrzeit über die 400 km – furchteinflössend! 🙂

Ich habe mich dann einer vom Tempo passenden Gruppe angeschlossen und dort Ronald getroffen. Mit dem bin ich 2015 gemeinsam meinen ersten 200 km Brevet gefahren bin. Gut erinnern kann ich mich daran, weil Ronald – damals auch sein erster Brevet – gleich am Anfang der Strecke eine gebrochene Speiche zu verzeichnen hatte, er mit dem Gedanken gespielt hat, auszusteigen, heim zu fahren. Da ich selbst nach dem Motto lebe – es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist, meinte ich zu ihm, er soll jetzt einfach weiter fahren und wir beide versuchen, das Ding zu Ende zu fahren. Hat ja auch gut geklappt 🙂

Wir fuhren die erste Etappe von 133 km gemeinsam bis zur ersten Kontrollstelle Oberpfälzer Alb. Dann traf ich dort Martin und wollte bei ihm bleiben. Leider hat sich ziemlich schnell diese Gruppe wieder aufgelöst und ich bin irgendwann wieder alleine gefahren, Martin wohl auch. Nachts durch die Oberpfalz, umgeben von Wald, genug Licht vom Mond, nicht zu dunkel, kein Verkehr auf den Nebenstrassen. Ruhe und Zeit zum Abschalten. Nur das leise Geräusch der Kurbel beim pedalieren und das Summen vom Freilauf waren zu hören.

Allmählich wurde es heller, mit aufgehender Sonne fuhr ich meinen Kurs durch die mir bekannte fränkische Schweiz – mein Lieblingsplatz hier in Franken. Aus der Nacht in den Tag, auf dem Rennrad fahrend, ist immer ein sehr magischer Moment für mich. Wenn die Sinne sich auf das Wesentliche konzentrieren können, spürst du den Moment viel tiefer. Du siehst viel schärfer und alles riecht ganz stark nach frischer Natur. Die Blüten der Kirschbäume wirken als wären sie aus einem David Lynch Film entsprungen –  weiss und hell strahlen sie zwischen den Hügeln der fränkischen Schweiz. Beinahe ein wenig surreal.

Bei K2 in Buttenheim traf ich auch Martin wieder. Das kommt nicht von ungefähr – Martin und ich fahren ziemlich genau das gleiche Tempo, machen die gleichen Pausen von der Zeit her. Wir passen auf der Langstrecke wirklich gut zusammen.
Martin blieb noch ein wenig, ich machte ich mich wieder alleine weiter auf den Weg in Richtung Heßdorf zu K3 bei km 294. Dort traf ich Jürgen mit seinem Singlespeeder – ja, mit Single Speed. Ich wollte gleich weiter, Jürgen war auch soweit und wir fuhren gemeinsam weiter. Ich hatte wirklich meine Mühe, ihm hinterher zu kommen. Auf und ab ging es. Von einer Abfahrt in die nächste Auffahrt. Schon ziemlich anstrengend nach einer langen Nacht, aber wer jammert denn, wenn vor dir einer mit einem 1-Gang-Rennrad fährt 😉 Wir fuhren gemeinsam bis zur letzten Kontroll- und Verpflegungsstelle in Untersteinbach bei km 366. Dort hat es anscheinend schon Tradition, dass die Familie Loy uns empfängt, mit reichlich Essen, Trinken und guter Unterhaltung. Meiner Erfahrung nach die beste Kontroll- und Verpflegungsstelle in Deutschland überhaupt 😀

Das letzte Stück bin ich dann wieder alleine gefahren. Ich war müde, wollte nun ins Ziel. Außerdem sind zu lange Pause bei Brevets nicht so mein Ding, besser gleich weiter, bevor die Drehzahl zu weit nach unten fährt. Bei Weißenburg noch über eine elendig, gemeine Wand zur vorgeschriebenen Kontrollzange. Ab da nur noch rollen bis nach Graben ins Ziel. Um 14:05 bekam ich meinen letzten Stempel – Feierabend für heute.

Fotos: Von Stefan, und ein Paar von mir.
Route: Strava

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