Die Insel Cebu auf den Philippinen fasziniert nicht nur mit ihren traumhaften Stränden und historischen Stätten, sondern auch mit ihrem beeindruckenden Bergland, das Abenteuerlustige und Entdecker gleichermaßen anzieht. Auch für Radsportbegeisterte birgt die Region unzählige Möglichkeiten, die Landschaft auf zwei Rädern zu erkunden, darunter 3 der höchsten Gipfel der Insel – Mount Manunggal, Mount Mauyog und Osmeña Peak.
Ich bin diese 3 Spitzen mit dem Rennrad an einem Wochenende gefahren. Samstag Mount Mauyog (1,027 m) und Mount Manunggal (982 m) und am Sonntag Osmeña Peak (1,013 m).
Meine Tour am Samstag startete in Cebu City, über Buak und den Trans Central Highway. TSH hat nicht den besten Ruf unter Radfahrern hier. Es ist steil und am Wochenende voll mit rasenden Motorrad-Fahrern. Meiner Erfahrung nach nicht wirklich anderes, als eine populäre Passstraße in den Alpen zu fahren. Trotzdem – hier ist grundsätzlich ALLES auf dem Rad mit Vorsicht zu geniessen, egal wo du unterwegs bist. Im besonderen, wenn dir ein Taxi oder eines dieser weißen Miet-Vans zu nahe kommt.
Die eigentliche Herausforderung dieser Tour beginnt etwa fünf Kilometer vor dem Gipfel des Mount Mauyog. Ab hier musste ich das Rad tragen, das Gelände ist zu unwegsam für Radfahren. Und nicht nur für das Rennrad. Kein Mensch fährt hier Rad, weder MTB noch Gravel. Aber wo ein Wille, dort auch ein Trail 🙂 Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Route jemanden empfehlen sollte, auch weil du den Gipfel selbst mit dem Rad nicht erreichen kannst. Eigentlich war das mehr die Kategorie “Kann man mit dem Rad machen – muss aber nicht wirklich sein”.
Vom Mount Mauyog aus führte mich dann die Route weiter zum nahegelegenen Mount Manunggal, wo ich erneut mein Rad für einen Kilometer tragen musste. Den letzten Kilometer konnte ich wieder auf einer Straße „rollen“, natürlich wie üblich mit Steigungsraten von 20plus, um den Gipfel zu erreichen. Die historische Bedeutung dieses Ortes, an dem einst Präsident Ramon del Fierro Magsaysay bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben kam, verleiht dem Ganzen eine besondere Tiefe. Alles in allem ein interessanter Platz mit einem guten Blick über die Insel, den man gesehen haben sollte.
Am nächsten Tag wagten wir uns dann gemeinsam an den Aufstieg zum Osmena Peak, dem auf den Papieren geschriebenen höchsten Gipfel von Cebu – 1,013 Meter hoch. Wir nahmen den Hinweg der Küste entlang, ca. 40 Kilometer rollen mit Meerblick. Am frühen Morgen ist dort der Verkehr noch erträglich, wie auch die Hitze. Ab Dalaugete gehts nur noch bergauf – 12 Kilometer. Wenn die Straße endet, ging es noch zu Fuß ca. 20 Minuten zum Gipfel Osmena Peak, wo uns eine atemberaubende Aussicht auf die Insel und das umliegende Meer für jede Anstrengung entschädigte.
Nun könnte man natürlich den einfachen Weg zurück nehmen, 12 Kilometer Downhill und flach an der Küste zurück. Aber Hey – wieso einfach, wenn es auch angstrengender schöner geht! 🙂 Dieser Weg zurück durch die Berge, war eindeutig eine der schönsten Routen hier in Cebu für mich. Irgendwann ging es dann auch endlich mal nach unten in Richtung Meereshöhe und wir erreichten in einbrechender Dunkelheit unseren Startplatz in Carcar.
Eine Rennradtour zu diesen Gipfeln ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, die unberührte Schönheit der Region zu erleben. Die abwechslungsreiche Landschaft aus üppigen Wäldern, steilen Hügeln und Dörfern bietet spektakuläre Ausblicke und unvergessliche Erlebnisse für jeden, der sich auf dieses Abenteuer einlässt.